Wer seine Knochen stärken möchte, denkt direkt an Calcium oder? Doch kann es vielleicht sogar sein, dass ein übermäßiger Milchkonsum oder die Einnahme eines willkürlichen Calciumpräparats schädigend auf die Knochen wirken kann und wir statt sie zu stärken vielleicht früher oder stärker an Osteoporose erkranken? So einfach ist es nicht!
(Lesezeit ca. 5 Minuten)
Was ist Osteoporose eigentlich?
Inhaltsverzeichnis
Jeder kennt den Ausdruck Osteoporose, aber viele wissen eigentlich gar nicht so genau was Osteoporose eigentlich ist. Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit der Knochen. Es wird also Knochenmasse schneller abgebaut als aufgebaut. In einem gesunden Knochenstoffwechsel geschehen beide Vorgänge in einem ausgewogenen Verhältnis. Ganz offiziell gilt ein Calciummangel als eine wichtige Ursache von Osteoporose, doch es gibt noch eine Vielzahl mehr. Ein beliebiges Calciumpräparat zu schlucken ist also nicht die Lösung des Problems. Wenn Calcium in den Knochen fehlt, wird der Knochen elastisch und kann sich verbiegen, jedoch bricht er nicht, wie er das bei einer Osteoporose tut. Einige naturheilkundlichen Ärzte verzichten daher bei Osteoporose auf die Gabe von Calcium und Kalium, sondern geben Magnesium und Silicium, da diese beiden Mineralstoffe “anabol” , also aufbauend wirken.
Ganzheitliche Maßnahmen für starke Knochen
- ein Blick auf den Vitamin D3-Spiegel: Calciumresorption und Calciumverwertung werden von vielen verschiedenen Dingen beeinflusst, allen voran auch von dem “Hormon” D. Vitamin D sorgt für den Transport des Nahrungscalciums aus dem Darm durch die Darmschleimhaut und die Blutbahn. Wir können also ohne Vitamin D3 kein Calcium resorbieren, was vielen überhaupt nicht bewusst ist. Mehr zu Vitamin D3 findet ihr weiter unten in diesem Beitrag.
- Isolierte Kohlenhydrate und zu viel (negativer) Stress: Beide Faktoren hemmen die Ausschüttung des Hormons STH (Somathropin), welches “anabol”, also aufbauend wirkt. Für müssen also erkennen, dass Zucker, Weißmehlprodukte usw. nicht nur schlecht für unsere Knochen und Zähne sind. Ich bin übrigens nicht (mehr) für einen radikalen Verzicht, denn “Balance is key”. Zwar sollten diese Produkte keineswegs täglich auf dem Speiseplan stehen, doch wenn es wöchentlich oder monatlich ist und keine Vorerkrankungen herrschen ist es tolerierbar, wenn auch niemals empfehlenswert.
- Unser Darm: Es ist kein Wunder, dass unser Darm auch hier wieder eine zentrale Rolle spielt, denn Mineralstoffe können nur optimal aufgenommen werden, wenn ausreichend Magensäure produziert und Darmschleimhaut und auch die Darmflora intakt sind und einwandfrei funktionieren.
- Unsere Hormone: Viel zu spät habe ich mein Augenmerk auf die Hormone gelegt. Sie steuern alles in unserem Körper und ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist nicht nur für eine Vielzahl an Stoffwechselvorgängen wichtig, sondern auch für starke und gesunde Knochen. Vor Allem Progesteronmangel bei Frauen ist immer wieder ein Thema, auch wenn es um den Kinderwunsch geht. Die Ausgewogenheit von Östrogen und Progesteron sollte Beachtung finden.
- Magnesium: Weiter oben habe ich es bereits erwähnt, Magnesium wirkt “katabol”, also aufbauend. Zwei Drittel unseres Körpermagnesiums befindet sich in unseren Knochen und den Zähnen. Außerdem ist Magnesium von äußerster Wichtigkeit für die Umwandlung von Vitamin D in die für den Organismus aktive Form (D3). Das Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium sollte bei 2:1 liegen. Häufig liest man bei verschiedenen “Wasserabfüllern” sowas wie “optimales Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium” – das hat es damit auf sich. Milchprodukte, auch wenn es einem “früher” so verkauft wurde, liegt ein Verhältnis von 10:1 vor, in Käse sogar teilweise 30:1 – demnach nicht unbedingt vorzuziehen für starke Knochen.
- Vitamin K ist ebenfalls am Knochenaufbau beteiligt. Nur durch das Vitamin K, welches häufig in Kombination mit Vitamin D3 angeboten wird, kann im Knochen das Protein Osteocalcin gebildet werden, welches Calcium bindet und es in die Knochen einbaut. Auch die übermäßige Mineralisierung wird durch das Vitamin K verhindert. Grünes Gemüse ist ein guter Vitamin K1-Lieferant. Vitamin K2 befindet sich z.B. in Eigelb, Butter, rohem (nicht pasteurisiert und/oder erhitzten) Sauerkraut, welches du im Kühlregal findest.
Weitere Mineralstoffe für gesunde Knochen
Silicium, Phosphor, Kalium, Bor, Zink, Kupfer und Mangan sind weitere Mineralstoffe und Spurenelemente neben Calcium und Magnesium, die gesunde Knochen brauchen und aus welchem sie auch bestehen. Sie verbinden sich mit den elastischen Kollagenfasern und bilden so unsere Knochenstruktur.
Starke Knochen mit Silicium
Silicium wird benötigt für den Mineralisierungsprozess und für die Synthese (Verfahren, mit welchem aus Elementen eine Verbindung oder aus einfacher gebauten Verbindungen ein komplizierter zusammengebauter Stoff hergestellt wird) der Kollagenfasern. Silicium findet man z.B. in Gerste, Hirse und Braunhirse. Es gibt auch Silicium in Kolloidform, welches ich selbst einige Zeit kurweise getrunken habe. Silicium hat noch eine weitere interessante Eigenschaft: Es soll Aluminium aus dem Körper ausleiten können. Da häufig auch Aluminum in unserem Trinkwasser zu finden ist, sollte der Siliciumspiegel bestenfalls erhöht sein.
Der Calciumspiegel im Blut
Hat man einen niedrigen Blut-Calciumspiegel, entnimmt der Körper den Knochen Calcium um den Blut-Calciumspiegel zu erhöhen. Dieser Blut-Calciumspiegel sinkt immer dann, wenn über den Urin Calcium ausgeschieden wird. Nach dem Ausscheiden bedient sich der Körper wieder an den Reserven in den Knochen. Hierfür benötigen wir das Spurenelement Bor, welches nicht nur einen Einfluss auf die Nieren hat und die Ausscheidung von Calcium und Magnesium reduzieren kann, sondern auch die Wirkung von Vitamin D verstärkt. Bor findet ihr z.B. in Avocado, Früchten (außer Zitrusfrüchte), Nüssen und sogar in 4-facher Menge in Trockenfrüchten.
Kalium und Vitamin C für die Knochen
Bei Kalium sind sich die Wissenschaftler noch nicht ganz sicher, aber es wird angenommen, dass es ebenfalls die Ausschüttung von Magnesium und Calcium über den Urin verhindern könnte. Auch soll Kalium zusammen mit Vitamin C ebenfalls die Knochenbildung fördern. Grünkohl, Feldsalat, aber auch das für viele Menschen bekannte “Unkraut” – ich nenne sie lieber Wildpflanzen wie Löwenzahn, Wegerich usw. sind hervorragende Kalium-Lieferanten. Auch Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Trockenfrüchte und Quinoa sind eine gute Kalium-Quelle. Auch in Getreidesorten steckt Kalium, aber nur etwa die Hälfte im Vergleich zu dem Pseudogetreide Quinoa. Auch Vitamin C ist wie erwähnt wichtig für die Knochenbildung.
Muss ich Vitamin D3 supplementieren oder was anderes?
Ich persönlich nehme dauerhaft im Jahr und auch ganz besonders im Sommer Vitamin D3. Ich bitte euch, hier ein bisschen selbst zu recherchieren, weil ich keine Aussagen dazu machen möchte. Ich persönlich nehme mehr als empfohlen wird. Vitamin D ist das sogenannte Sonnenvitamin. Der Körper kann Vitamin D zu einem großen Teil selbst bilden und zwar von der Haut, aber nur unter Einwirkung von Sonnenstrahlung. Gemäßigte Sonnenbäder ohne Lichtschutz und regelmäßige Aufenthalte im Freien sind äußerst wichtig und werden völlig unterschätzt. Ganzheitlich betrachtet reden wir hier von der allgemeinen Gesundheit, denn wenn wir uns im Freien bewegen atmen wir frische Luft und sind körperlich aktiv, was zusätzlich sehr wichtig für die Gesundheit ist, nicht nur für unsere Knochen und Zähne. Ansonsten nehme ich noch Magnesium und Vitalstoffe in flüssiger Form, die aber nicht den Tagesbedarf decken.
Gesund, ausgewogene Ernährung ist das A und O
Und das Ende vom Lied ist immer wieder: Eine gesunde, ausgewogene und vitalstoffreiche Ernährung ist das Wichtigste für einen gesunden, fitten Körper. Es ist viel mehr als man augenscheinlich sieht. Der Körper ist ein Wunderwerk und kann viel tolerieren, doch je älter wir werden, desto leichter ist der Körper angreifbar. Und stellt euch vor ihr würdet euch noch fitter fühlen? Wenn man einmal dieses neue Lebensgefühl bekommen hat, will man nichts anderes mehr und kleine Ausreißer sind schnell wieder vergessen.
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