Ich glaube ich spreche für alle Schwangeren da draussen, wenn ich sage, es ist unglaublich hart so lange zu warten, bis man die Neuigkeit jedem mitteilen kann. Auch hatte ich das Gefühl, dass mein Bauch schon sehr früh wuchs, ganz anders als in meiner ersten Schwangerschaft. Ich musste ihn also ganz schön verstecken. Auch habe ich generell nicht so viel zu erzählen gehabt, da es eben fast nur ein Thema für mich gab: Ich bin schwanger!
Meine Fehlgeburt – eine harte Zeit
Inhaltsverzeichnis
Ein absolutes Tabuthema, auch für mich, nachdem es passiert ist. Schade und traurig, denn viele Frauen sind damit völlig alleine. Auch ich habe mich absolut einsam und alleine gefühlt. Man plant eine ganze Zeit Nachwuchs, dann hat es endlich geklappt, man freut sich einfach nur, ist aufgeregt und plötzlich passiert das, womit man absolut nicht gerechnet hat. Das Kind geht wieder, man hat eine Fehlgeburt. Ich konnte es nicht glauben, ich wollte es nicht glauben, ich war am Boden zerstört. Als ich dann ins Krankenhaus fuhr und es alles ganz klar wurde, denn vorher wollte ich es noch nicht wahrhaben, was ich jetzt im Nachhinein natürlich ganz klar sehe, dachte ich alles bricht zusammen. Auch die Behandlung der Ärztin empfand ich als absolut unsensibel und Fehl am Platz. Ich wurde einfach abgefertigt, kein bisschen Empathie, als hätte ich gerade ein Kleidungsstück zurückgegeben. Ich bin niemand der seine negativen Emotionen zeigt, d.h. ich weine eigentlich nie, aber in diesem Fall, weiß ich nicht, wie viele Stunden ich geweint habe, Nacht für Nacht. Ja, vielen sagen: Das passiert so häufig, ist doch normal. aber ganz ehrlich: Einfach nein. Mit dem Moment des positiven Schwangerschaftstests, hat sich deine Zukunft verändert. Es spielt keine Rolle, wie früh die Schwangerschaft ist.
Hätte es verhindert werden können? – Diagnose Gelbkörperschwäche
Das ich eine Gelbkörperschwäche habe, wusste ich bereits. Ich habe so einiges Homöophatisches probiert, was auch teilweise geholfen hat, aber ich habe mehr gebraucht. Und zwar Progesteron, da mein Körper das einfach nicht ausreichend bildet und so keine Schwangerschaft in den ersten 12 Wochen aufrecht erhalten werden kann. Ich bin also sehr früh zu meinem Arzt, als ich wusste, dass es endlich geklappt hat um ihm zu berichten, dass ich auch leichte Blutungen habe. Da es absolut offensichtlich war, dass ich eine Gelbkörperschwäche habe, habe ich nach Progesteron gefragt, welches er mir doch bitte Privat ausstellen sollte. Seine Antwort: Ich solle bitte zu einer Kinderwunschklinik gehen, denn er konnte die Blutung nicht eindeutig lokalisieren und das müsste nichts heißen. Ich war traurig, bin nach Hause und hoffte das Beste. Am selben Tag wurde nicht nur die Blutung stärker, sondern ich hatte auch Schmerzen. Im Krankenhaus am selben Tag war es dann schon zu spät. Ich fragte mich wochenlang, ob man es hätte verhindern können, aber darauf werde ich wohl nie eine Antwort bekommen.
Es hat wieder geklappt!
Nachdem ich dann bei einer Heilpraktikerin war und mich hin und wieder einer Akupunktur untergezogen habe und unterstützend dazu homöophatische Mittel eingenommen habe, hat es nach einiger Zeit tatsächlich wieder geklappt. Die Angst war da, die ganze Zeit. Unterstützend bekam ich von meiner Heilpraktikerin eine natürliche Progesteroncreme aus der Yams Wurzel, die ich täglich morgen uns abends auf die Haut aufgetragen habe nach dem Eisprung. Damit hat es dann tatsächlich auch geklappt und ich kam bis zur 7. Woche. Punktgenau zur 7. Woche kamen wieder leichte Blutungen und ich konnte es nicht fassen. Ohne nun zu lange zu Zögern, da Blutungen in der Frühschwangerschaft laut meinen Arzt ja durchaus normal wären, bin ich in die Klinik und sah mein Baby samt Herzschlag. Ich war erstmal total beruhigt, da auch die Größe perfekt zu diesem Zeitraum passte. Meine kleine Bohne war noch da, aber die Blutung ließe sich wieder nicht lokalisieren. Dann geschah wohl das beste überhaupt, die Ärztin im Krankenhaus war so liebevoll, hat sich viel mehr Zeit genommen, viel mehr als ich überhaupt von ihr erwartet hätte und hat mir für die gesamten restlichen Wochen Progesteron Tabletten mitgegeben. Diese nahm ich dann jeden Abend und hatte keine Blutungen mehr.
Wie es mir sonst erging?
Furchtbar? Ist das nicht großartig? Mir ging es so unfassbar schlecht zeitweise. Das hatte ich damals bei Pia nie und hätte ich mir im Traum niemals vorgestellt. Ich hatte Tage, gerade so um Weihnachten, da war mir so unfassbar schlecht, dass ich mich keinen zentimeter bewegen konnte. Eine komplett neue Situation, denn so bin ich einfach nie. Meine Tochter hat mir so leid getan, weil sie es einfach nicht verstehen konnte, was denn da mit Mama los ist. Ich konnte mich allerdings nicht übergeben, was vielleicht eine Erlösung gewesen wäre. Natürlich war mir klar, dass es absolut großartig und positiv ist, wenn es mir so geht, aber es war dennoch heftig und fast nicht aushaltbar. Zwischendurch habe ich auch hier ein zwei Tränchen verdrücken müssen, weil ich nicht sicher war, wie ich das überstehen sollte. Bin ich ein Weichei? Ich weiß es nicht. Dann hatte ich auch zwischendurch eine kleine Pause der Übelkeit, teilweise ganze Tage, in denen ich mir natürlich größte Sorgen gemacht habe, ob das kleine Herz noch bei mir ist. Die starke Müdigkeit hingegen, auf die ich ja tatsächlich vorbereitet war, traf mich nur an sehr wenigen Tagen. Die restlichen Tage hätte ich Bäume ausreißen können und war, sofern mir eben nicht übel war, sogar im Fitness Studio, was mir tatsächlich sehr gut getan hat. Nur auf Sauna habe ich komplett verzichtet, auch wenn ich das sonst mindestens einmal die Woche mache. Hier hatte ich dann doch größere Sorgen, auch wenn man sagt, dass man gehen kann, solange man es gewöhnt ist. Mein Kreislauf ist zwar generell stabil, aber mein Blutdruck ist schon immer sehr niedrig, was manchmal zusätzlich belastet.
Wer wusste schon davon?
Die Familie wurde von Anfang an eingeweiht, weil die meisten auch von der Fehlgeburt wussten. Man kann dann einfach nicht nach Hause gehen und weiter machen wie zuvor. Und ohne Erklärung wieso ich mich so verhalte, wollte ich das partout nicht stehen lassen. Nur meine Tochter hat von all dem Gott sei dank nichts mitbekommen, sie wurde wirklich sehr gut abgelenkt von ihrem Papa und wusste nur, dass ich ein bisschen krank bin. Von der jetzigen Schwangerschaft haben wir ihr schon sehr früh erzählt, nämlich in der 6. Woche. Irgendwie hat es sich einfach richtig angefühlt, so genau kann ich es nicht erklären. Sie konnte es natürlich im ersten Moment kaum glauben, aber nach einigen Stunden war das natürlich Thema Nummer 1 und sie ist sofort in ihr Zimmer gerannt um dem Baby einen Schlafplatz in ihrem Zimmer herzurichten. Zu süß! Auch heute redet sie noch täglich davon, wie es wird, was sie macht und wie sie sich mit dem Gedanken bald ein Geschwisterchen zu haben, fühlt.
Wieso hat es so lange mit dem Nachwuchs gedauert?
Wenn es ein FAQ geben würde, würde darin wohl stehen “Wollt ihr nochmal Kinder?”. Diese Frage kommt einfach unglaublich häufig und ich habe mich dazu nie geäußert. Zugegeben in den ersten 4-5 Jahren war an ein Geschwisterchen nicht zu denken. Nach der schlimmen Geburt und den vielen Verletzungen bei mir und allen voran auch bei ihr und den ganzen schlimmen Dingen, die dann passiert sind, war es eigentlich ausgeschlossen. Pia hatte einen Halsmuskelabriss, war ein “KISS” Kind und absolutes Schreikind. Es war alles, aber leider keine Normalität. Dann kamen noch die ständigen Lungenentzündungen dazu, die Krankenhausaufenthalte und später die Allergie (die Erklärung der vielen Bronchitis, täglich 5 fachen Inhalationen und Lungenentzündungen). Das war für uns alle eine sehr heftige und auch traurige Zeit. Traurig vor Allem, weil sie einfach ständig so leiden musste und niemand ihr richtig helfen konnte. Naja, was soll ich sagen, mittlerweile ist sie das liebevollste, höfflichste und tollste Kind, welches ich kenne. Mit einer Einstellung in diesen jungen Jahren, die zwar kindlich, aber trotzdem auch so reif ist. Ich liebe es, wie sie die Welt sieht und wie fair sie ist. Sie hat einen wahnsinnig großen Gerechtigkeitssinn und ich bin einfach nur so froh sie zu haben. Irgendwann war also klar, sie bleibt kein Einzelkind. Ich bin so gespannt wie es sein wird und habe sicher noch keine Vorstellung, wie es am Ende sein wird. Ich freue mich auf die Zeit!
Tamara
Hallo Lisa!
Das klingt alles nach einem auf und ab. Es tut mir einfach nur leid, so etwas zu lesen. Allerdings finde ich es trotzdem gut, dass du auch sowas ansprichst. Ich bin nun in der 22. SSW, megaglücklich, und hatte auch eine etwas turbulentere Schwangerschaft. Da es meine erste ist, ist alles was irgendwie nicht in Richtung “normal” geht, ganz schlimm für mich.
Ich freu mich, dass es jetzt bei dir geklappt hat, hoffe, dass du weiterhin eine tolle Schwangerschaft hast und ganz ganz viel Glück für euch und eurem Zwergi <3
Liebe Grüße,
Tamara | brunettemanners.at
Lisa
Lieben Dank. Wie du anhand meines letzten Beitrages sehen kannst, haben wir unseren Sohn in der 14. Woche gehen lassen müssen.
Alles Liebe dir!
Patricia
Hallo Lisa,
Herzlichen Glückwunsch :-))
Ich bin zurzeit in der 30.SSW und es ist mein erstes Baby 🙂 Ich hatte auch ziemlich lang mit Übelkeit und Essensunlust zu kämpfen, halte durch 😉 Ich war da auch immer sehr fertig,momentan geht es mir besser und ich bin im Nestbautrieb *haha*
Ich wünsche euch noch alles gute und freue mich sehr für euch.
LG
Patricia
Lisa
Wie schön zu hören, dass es dir besser geht! Ich wünsche euch alles gute und freue mich schon sehr auf die Vorbereitungszeit. Bei mir hat ja aktuell alles noch viel Zeit. 🙂
Alles Liebe
Lisa
Anke
Ich freue mich sehr für Euch. Ich wünsche Dir weiterhin eine schöne Schwangerschaft und eine tolle Entbindung.
Ich selber habe 2 Kinder und dabei wird es auch bleiben
Liebe Grüße
Anke
Lisa
Danke dir vielmals <3
Ruki
Ich freue mich von ganzem Herzen fur dich und deine Familie❤️
Lisa
Danke dir vielmals <3