Hast du schon einmal etwas von der Louwen Diät gehört? Die Louwen Diät ist keine “Diät” im Sinne, wie wir es in Deutschland kennen. Sondern einer bestimmte Art zu essen vor der Geburt. Empfohlen wird im besten Fall etwa vor der 32. Schwangerschaftswoche damit zu beginnen. Die Louwen Diät verspricht eine termingerechtere und leichtere bzw. schmerzfreiere Geburt und schnellere Geburt. Zum ersten mal hörte ich von meiner Freundin von dieser speziellen Ernährungsform vor der Entbindung, da sie hier in Frankfurt bei einem Vortrag des Prof. Dr. Frank Louwen war. Später stolperte ich dann selbst eher durch Zufall über diese Methode und hörte auch schon von einigen meiner Leser davon. Da die Louwen Diät aber dennoch eher unbekannt ist, möchte ich sie euch in diesem Beitrag vorstellen.
Der niedrige glykämische Index
Inhaltsverzeichnis
Davon hast du vielleicht schon einmal gehört. Jedes Lebensmittel hat einen glykämischen Index, der eingestuft wird in niedrig, mittel und hoch (zwischen 1 und 110). Eventuell hast du sogar auch schon einmal von der Glyx-Diät oder die LOGI-Methode gehört? Das zielt etwa auf das selbe ab, nur das es vor der Geburt nicht darum geht Gewicht zu verlieren oder abzunehmen. Daher sind diese Art von Büchern nicht unbedingt sinnvoll, da sie grundsätzlich immer auf die Gewichtsabnahme abzielen. Wenn du das aber weißt und dennoch auf der Suche nach Rezepten bist, bist du damit schon recht gut beraten, aber eben mit größeren Portionen. In der Louwen Diät, die ja ungefähr in der 32. SSW begonnen werden soll, isst du also überwiegend Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Was in deinem Körper vorgeht und wieso das deine Geburt erleichtern soll, erkläre ich dir im nächsten Abschnitt.
- Grillparzer, Marion (Autor)
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Was passiert im Körper zum Beginn der Geburt?
Der Embryo sendet das Hormon Prostaglandin aus, sobald er auch außerhalb des Mutterleibes selbstständig lebensfähig wäre. Die Botenstoffe Prostaglandine kommen aber auch bei uns im Körper, genauer gesagt im Blut, vor. Sie sind für unser Schmerzempfinden zuständig, wenn wir uns zum Beispiel verletzt haben. Um den Gebärmutterhals entstehen immer mehr Rezeptoren eben dieser Prostaglandine. Diese Rezeptoren können wir uns auch als Andockstellen dieses Hormones vorstellen. Wenn diese Hormone dort andocken, machen sie den Muttermund weich, öffnen ihn und verkürzen dann natürlich auch den Gebärmutterhals. Ebenso brauchen wir diese Botenstoffe, dass die Wehen auch tatsächlich geburtsfördernd sind – sie Wirkung zeigen. Diese Andockstellen sind eben auch wichtig, damit die Geburt losgehen kann und die Geburt auch tatsächlich voran schreitet. Wenn diese Prostaglandine aber nicht andocken (weil die Andockstellen besetzt sind) und sich frei im Blut bewegen, sind sie zuständig für das Schmerzempfinden, wenn sie aber angedockt sind, lösen sie nicht so starke Schmerzen aus.
Was hat das nun mit der Louwen Diät zu tun?
Das Problem ist, dass Insulin oder Inulin, welches der Körper ausschüttet, wenn Lebensmittel mit hohem glykämischen Index gegessen werden, den Prostaglandinen sehr ähneln. Wenn wir also Lebensmittel verzehren, auf die der Körper mit einer erhöhten Ausschüttung von Insulin oder Inulin reagiert, docken diese an die Rezeptoren am Muttermund ebenfalls an und blockieren somit diese Rezeptoren, sodass die wichtigen Prostaglandine dort nicht mehr andocken können. Prof. Dr. Louwen sagt nun, dass dies auch der Grund sei, weshalb so viele Frauen übertragen und ihre Kinder nicht zum ungefähr errechneten Geburtstermin kommen. Die Prostaglandine, die sich dort andocken wollten, schwimmen nun also im Blut und verursachen Schmerzen. Wir leben im Überfluss und essen unglaublich viel Zucker, Weismehl und eben genau diese Dinge, die nicht förderlich für eine leichte Geburt sind.
Wie kannst du die Geburt beschleunigen und sie schmerzfreier erleben?
Zuerst einmal ist es wirklich sehr verwirrend und man muss sich in das Thema “Glykämischer Index von Lebensmitteln” erstmal ein bisschen reinfuchsen. Sehr praktisch finde ich da kleine Zusammenfassungen, die in jede Handtasche passen. Man sagt, dass die Geburt so komplikationsloser und schneller voran schreiten kann. Natürlich sollte niemand nun völlig dogmatisch an die Umstellung der Ernährung gehen und auch auf ein wenig Achtsamkeit setzen. Wenn du also alleine schon ein wenig reduzierst in den letzten 6-8 Wochen vor der Geburt, stellst du sicher, dass sich in deinem Blut dauerhaft weniger Insulin befindet und die Prostaglandine, dass tun können, wofür sie da sind. Grundsätzlich ist es also fördernd, wenn nicht so viele einfache Kohlenhydrate gegessen werden, weil diese den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Wenn ihr nun ein Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index esst, wird euer Blutzucker nur langsam ansteigen und dieser hält sich dann auch länger und fällt nicht sofort wieder ab.
- Grillparzer, Marion (Autor)
Welche Lebensmittel sollte man während der Louven Diät meiden?
Dies sind wirklich nur so die gängigsten Lebensmittel, damit ihr eine Richtung kennen lernt:
- Weißmehl
- Hirse
- Süßkartoffel
- Traubenzucker
- Pommes
- Gebackene Kartoffeln
- Kartoffelpürree
- weißer Reis
- Zucker
- alokoholfreies Bier
- Softgetränke
- Brot (Sauerteig)
- Cornflakes
- Dattel
- Dinkel
- Gerste
- Gnocchi
- Kartoffelstärke
- Maisstärke
- Malzbier
- Mehrkornbrot
- Polenta
- roter Reis
- Sushireis
- Vollkornreis
- Waffeln
- Zwieback
Welche Lebensmittel haben einen niedrigen glykämischen Index
- Mais
- Hülsenfrüchte
- Erbsen
- Möhren
- Vollkornspaghetti
- Apfel
- Ahornsirup
- Milchprodukte
- Blumenkohl
- Buttermilch
- Cappuccino
- Cashews
- Dunkle Schokolade (60-85%)
- Eier
- Erdbeeren
- Fisch
- Mandelmilch
- Mandeln
- Salat
- Schwarzer Tee
- Fleisch
- Wassermelone
- Weintrauben
- Weißkohl
- Zuckermais
Werder ihr versuchen euch 6-8 Wochen vor der Geburt nach der Louwen-Diät zu ernähren?
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